Geschichte
1997
Das Ensemble 99 wurde im Februar 1997 gegründet und bereichert seitdem die Kulturszene Rastatts. Damals spielten vor allem die THEATER-AG des Ludwig-Wilhelm-Gymnasiums sowie die freien Gruppen METRO und das HINTERHAUS-UND HOFTHEATER eine zentrale Rolle. Harald Hemprich führte diese Gruppen und Einzelpersonen zusammen – so entstand eine Gründungsgruppe mit rund 20 Mitgliedern.
Ausgangspunkt war ein städtischer Auftrag: Zum 150. Jubiläum der Badischen Revolution 1998/99 sollte das Ensemble die Ereignisse auf der Bühne erlebbar machen. Hemprich stellte dem Gemeinderat Rastatt ein Konzept vor, das drei Theaterstücke umfasste, um die Revolution anschaulich und verständlich zu erzählen. Die Stadt stellte dem Ensemble hierfür drei Jahre lang finanzielle Mittel zur Verfügung.


1999
Das erste Stück, „Die Festung“ (1997), wurde Open Air im Kulturforumshof in Rastatt aufgeführt. Die folgenden Werke, „Barrikade“ (1998) und „Flucht“ (1999), fanden in der Reithalle auf dem ehemaligen Canrobert-Gelände statt. Die Reithalle wurde dazu mit eigenen Kräften in ein Theater umgebaut.
Das historische Gebäude diente u. a. den französischen Soldaten noch bis 1995 als Kaserne. Die Reithalle wurde nie als Reithalle genutzt. Der Ursprung des Namens „Reithalle“ ist nicht bekannt.
1999 wurde schließlich der Verein Theater-Verein-Reithalle gegründet.
Nach der Gründung begann eine Phase des freien Theaters. Unter Selbstverwaltung probierten wir vieles aus: modernes und zeitgenössisches Theater, selbstgeschriebene Stücke und Lesungen. Diese autonome „romantische“ Zeit endete 2006 mit der Sanierung der Reithalle. Seit der feierlichen Wiedereröffnung 2008 mit einer Uraufführung des Ensembles stehen wir im Theatersaal der Reithalle wieder auf der großen Bühne. Auch mit weiteren Auftragswerken der Stadt Rastatt, wie zuletzt anlässlich 175 Jahre Badische Revolution.
In 28 Jahren entstanden 115 Produktionen mit über 800 Aufführungen, hauptsächlich in der Reithalle Rastatt. Mehr als 100 Schauspieler*innen haben unseren Stil, Anspruch und Format geprägt.
Heute
Wir verstehen uns als ein Amateurtheater mit semiprofessionellem Anspruch. Pro Jahr führen wir 3 bis maximal 5 Stücke auf – darunter seit über 10 Jahren das beliebte Wintermärchen für Klein und Groß im Dezember.
Unser Theater ist ein offenes Haus, in dem wir keine Genres bevorzugen: Tragödie wird ebenso gespielt wie Komödie, klassisches genauso wie modernes, aktuelles und experimentelles Theater. Die Werke werden von Autorinnen und Regisseurinnen (Mitglieder aus unserem Verein) initiiert, organisiert und zur Aufführung gebracht. Die Proben erstrecken sich in der Regel über 3 bis 6 Monate.
